Virtual physiological human
Der Virtuelle Mensch. Zusammenhänge zwischen den Krankheiten der Menschen und der biologischen Prozesse des menschlichen Organismus, das Verhalten des Menschen in den verschiedenen Situationen und Konstellationen, in Kommunikation, Entertainment und Publicity - es sind elementare Lebensvorgänge, die mittels des virtuellen Menschen untersucht, wissenschaftlich bewertet und verallgemeinert werden. Virtual physiological human - der mit allen möglichen Optionen ausgestattete Möglichkeitsmensch - ist offen für buchstäblich alles. Mit allen segensreichen und verheerenden Manipulationsmöglichkeiten.
Die Herstellung dieses perfekten Kunstmenschen, der unter künstlichen Bedingungen künstliche Vorgänge durchläuft, deren Auswirkungen ausgewertet und auf den realen Menschen übertragen werden, kommt, stellt man human-philosophische Betrachtungen, heute noch an seine Grenzen.
3D-Designer mit ihren Tools aus dem CAD-Bereich generieren letztendlich mehr oder weniger taugliche Game-Player. Der Virtual physiological human ist nur unter umfassender Anwendung umfangreicher Wissenschaftsgebiete zu projezieren: Quantenphysik, Biochemie, Nuklearphysik, Biologie oder Computerwissenschaften führen in ihrer Anwendung letztendlich immer nur zum vorletzten Schritt. Und damit ist der virtuelle Mensch im Endprodukt immer nur ein Dummie.
Computertechnisch verläuft die Herstellung eines solchen virtuellen Akteurs nach folgenden Schemata ab:
Das primitive Modelling verwendet Kugeln und Zylinder in variablen Kombinationen, wesentlich effektiver ist das Arbeiten mit Blobs, Metaballs bei Softimages, die miteinander verschmelzen und leichter organische Strukturen entstehen lassen. Technischer Höchststand bei der Modellierung des Virtual physiological human ist die völlig freie Gestaltung gebogener Flächen mittels Splinelines hin zu feinstdetaillierten Resultaten, die Freiform Modeller.
In parametrischen Modelliermethoden liegt die Zukunft, im weiten Sinne also in einem Baukastensystem.
Die Produktion des Virtual physiological human ist allerdings nur der erste Schritt, Motion Capturing und inverse Kinematik sind die Tools zur realistischen Animation der Kunstfiguren. Hochkomplex und kompliziert erbringen diese virtuelle Menschen Aktionen, deren Felder dennoch begrenzt sind. An KI, der künstlichen Intelligenz, die allen bisherigen Virtual physiological human bisher nicht zur Verfügung steht, arbeitet man mit Hochdruck. Der "Avartar" soll entstehen, der zu 100 Prozent identische künstliche Stellvertreter einer realen Person, der perfekte
Virtual physiological human.
Die Implementierung von Avartaren, perfekter virtueller Menschen, kann, missbräuchlicher Nutzung entgegengesetzt, segensreiche Bedeutung für Humanmedizin, Kommunikation und Bildung haben, um nur einige Einsatzfelder zu bezeichnen.